Freitag, Dezember 12, 2008

Humor-Schlitten


Sie, das gibts wirklich. Humor-Schlitten. Das stimmt. Seit neuestem schiebt Freund F. den Humor-Karren auf die Aroser Höhenkurve und dort auf neue Gleise. Der Mann hat eine Meise und eine Mission: Er will den Schweizer Lachsalvisten einen orgiastischen Höhenrausch bescheren. Oder multiple. Damit sie die Kurve kriegen. Statt sie vor lauter Griesgram zu kratzen. Das stellen Sie sich bitte mal vor: Mit Knatterton werden Knatterchargen in die Flockenwelt hochgestemmt. Und dem versammeltem Publikum kredenzt. Unter Einschluss der Leutschenbacher Humorfetischisten. Das lacht sich dann einen Schranz in die Wampe.

Wäre ja eigentlich eine gelachte Sache. Aber Freund F. hat jetzt per sofort eine Hummel am Arsch. Die will in einer Zürcher Provinzzeitung dem Possentreiber-Festival-Leiter ans Eingemachte. Und spielt nun Dampfpresse. Weil die Hummel meint, selbst was von Humor zu verstehen und sich auch liebend gerne selber alpwärts stossen möchte. So quasi also hammermässig den Humor bestossen. Und dann dort Mist abladen. Statt auf der Alm. Der Hummel müsste man mal die Hammelbeine langziehen.


Das ist nämlich die Krux.
Keine anderes Ressort füttert Kritiker durch. In guten und vor allem in schlechten Zeiten. Gibts Auslandkritiker? Oder Inlandkritiker? Mitnichten und Neffen. Nur die Kulturschlöcher dürfen immer ran. Immer vorgefasst und negativ. Weil sie sich ja auch ihre Berufsbezeichnung auf die Visitenkarte schreiben: Filmkritiker. Musikkritiker, Theaterkritiker, Literaturkritiker, Kunstkritiker. Kulturkritiker dürfen nicht loben. Sonst würden sie anders heissen: Filmlobbysten, Musiklobbysten, Theaterlobbysten, Literaturlobbysten, Kunstlobbysten. Und weil ihnen jegliches Talent abgeht, was selbst mal mit Leidenschaft und Verve zu machen, müffeln und griesgrämeln sie vor sich hin. Haben Sie mal einen Kulturkritiker lachen sehen? DAS DARF MAN DOCH NICHT. Moritz, der Bundeskritiker, macht das ja auch nicht. Der geht sogar in Lustspiele und findets überhaupt nicht lustig. Logisch, wenn sein Sohn mitspielt. Ist ja auch nicht lustig.


Aber Humor ist, wenn man trotzdem baggert.
Von unten nach oben. Den Dreck mit dem man beworfen wird, deckt der Schnee. Leise rieselnd. Von oben nach unten.

Mittwoch, Dezember 10, 2008

Strand-Blocher

Ob Sie's glauben oder nicht. Das hab ich mit eigenen Augen gesehen. Einen Strand-Blocher mit einem Kamel im Schlepptau. Und das alles noch vor dem 10.12., wo die in Bern aus zwei Kamelen das hintere gewählt haben. Das war vielleicht schon so was wie ein Omen. Auch wenn's nicht im Oman war. Sondern fast gegen den Sudan hinunter. Dort halt wo man sich solche Trampeltiere hinwünscht. Bei diesen Sandschleudern muss man übrigens nie Reifen wechseln, was Freundin F. sicher freuen wird. Die vorgestelle Variante ist ein sogenannter Pick up. Äusserst praktisch, wenns darum geht Leute zu verschaukeln.

Im Vertrauen: Die sind nicht so schnell. Weder im Lenken noch im Denken. Aber schauen tun sie wirklich genauso hochnäsig, wie wenn sie über alles erhaben wären. Das schönste kommt aber am Schluss. Hinten am Auspuff haben sie einen Sack aus Leinen. Dort kommt all der Dreck hin, den die wüsten Blocher amigs von sich geben. Damit sie nicht die Umwelt dadurch verdrecken. Oder den feinen Sand vollkacken, den sie sonst allen in die Augen streuen. Das wär doch wirklich was für unsere heimische Lizenz-Ausgabe. So quasi die Swiss Blocher Alpen-Variante.

Freilich nur mit einer Option: Denen müsste man den Sack vorne umbinden.

Donnerstag, Dezember 04, 2008

Zugebaggert

Ich bin zugeschifft worden. Oder zugebaggert. Auch wenn das Freundin F. nicht gefällt, weil das ja wieder die Frauen auschliessen täte. Tuts aber nicht. Weil die Frau vom Bollenmoser war auch eingeschlossen. Von einem Nilschiff links und einem Nilschiff rechts und einem Nilschiff vorn und einem Nilschiff hinten. Nix mit Romantik und Agatha Christie-Dampfern oder ähnlichem Geschiffs auf der Mumienroute. Dieselstinkende Touristenbagger (sorry, F.) belagern kilometerweit die künstlichen Gestade von Ramses und Cleopatras Planschbecken.

Mumien hasten zu Mumien. Von morgens früh bis spät abends. Und steinalte Touris hopsen über alte Steine und Trümmer. Bestaunen siebenhunderttausendfach die "beriihmte Söile mit die Kapitelle von gebindeltem Papyrus oder Lotus oder gemixte Kapitelle". Aaahen und ooohen über die "beriihmte Kartusche von Ramses" dem zweiten oder dritten oder weissichwievielten. Reiben "den beriihmte Zeichen von Leben" oder streicheln "dem beriihmten zweiten Bein von Horus was ist Phallus". Und hoffen gegen Bakschisch auf ein langes Leben oder eine Verlängerung desselben zwischen den Beinen.

Nachts geht gar nix mehr. Weder zwischen den Beinen, noch sonstwo. Weil die Augen vom Diesel tränen und die Bäuche vom Essen blähen. Dafür scheint die Sonne. 364 Tage im Jahr. Auf Pyramiden, Tempel, Obelisken, Kapitelle und kapitale Touristenfallen. Seit Jahrtausenden. Was will man mehr? Meer! Und zwar ab ans rote. Statt Tod auf dem Nil, wegen Depressionen oder Atemstillstand.

Mittwoch, Oktober 01, 2008

Ausgebaggert



Also nun sei Schluss mit Baggern.
Meint Freundin F. Das sei ja gendermässig völlig uncool und ebenso nicht tauglich für ausgebissene Baggerzähne. Aus dem Alter sei ich raus. Und überhaupt. Wieso seit Jahren auf dem Teil nichts mehr gelaufen sei.
Das meint auch Bülemann. Und die Baggerei sollte doch wenigstens den Einsatz lohnen. So wie beim Bitch Volley. Da hüpfen die Dohlen mit den Berggeissen um die Wette. In Gstaad. Und die Schweizer Bitcher schaufeln den Sand hin und her und beissen in den selben statt ins Gras. Weil sie halt auch nicht mehr sind was früher. Dafür gibts was auf die Augen. Reschpektive für. Und die humpdydumpdy hippen hopp dancers sind ja auch wirklich putzig. Findet nicht nur Bollenmoser.

Und damit sind wir wieder gendermässig voll im Trend. Oder adabei. Hoff ich wenigstens. Auch wenn Freundin F. jetzt wahrscheinlich das nicht grad so gemeint hat. Aber Spass hats halt doch gemacht. Eine Augenweide. Weil die Gschirliiders statt auf verkackten Berner Oberländer Kuhweiden auf extra angebaggertem (ha, den hab ich reingeschmuggelt!) Wüstensand rumgehopst sind. Mei, da hats dem Ätti die Brillengläser und Fotilinsen beschlagen. So heiss war die Alpenluft.